Rollkunstlauf. Reicht das?

Liegestütze mit Nathalie Heinz

Nachdem ich in den letzten Artikel die Tür zur Welt der Ernährung einen kleinen Spalt geöffnet habe, will ich heute einen neuen Themenbereich ansprechen. Keine Angst, das war es nicht zur Ernährung, da gibt es noch einiges zu erzählen. Heute soll aber ein anderes, wichtiges Thema im Mittelpunkt stehen, das mir persönlich sehr am Herzen liegt: funktionelles Training im Rollkunstlauf.

Die Anforderungen im Alltag

Um zu erklären, was ich unter dem Begriff "funktionelles Training" verstehe, will ich gedanklich zunächst mal den Sport mit seinen körperlichen Anforderungen verlassen. Wie sieht es denn im Alltag aus? Welche Anforderungen stellt das Leben an unseren Körper? Die Zeiten, wo wir mit Pfeil und Bogen auf Mammuts geschossen haben sind ja vorbei, aber auch die größten „Couch-Potatoes“ müssen eine Getränkekiste vom Boden aufheben, die Treppe nach oben steigen oder fangen sich (hoffentlich) mit einem kleinen Ausfallschritt auf, wenn sie mal stolpern.

 

Unser Körper sollte also im Alltag funktionieren und das möglichst beschwerde- und verletzungsfrei. Er sollte allgemeine Bewegungsmuster sicher und kontrolliert abrufen können. Ist das nicht der Fall, ereilt uns nach der zehnten Umzugskiste der Hexenschuss oder wir fallen nach einem Stolperer zu Boden und verletzen uns.

 

Was liegt also näher, als genau diese alltäglichen Bewegungsmuster zu trainieren? Lasten heben, in die Knie gehen, Treppen steigen oder – und jetzt bin ich schon auf der Hobbysportebene – Bewegungen der Sportart sicher und verletzungsfrei ausführen zu können. Ja, auch auf der sportlichen Ebene finden wir viele gemeinsame Bewegungen wie Laufen, Springen, Abstoppen, den Rumpf stabilisieren usw. 

Die Bausteine im funktionellen Training

Wer an all diese Vorüberlegungen gedanklich einen Haken machen kann, für den ergibt sich ganz automatisch die Art seines Trainings:

1. Trainiere Deine funktionelle Beweglichkeit und Mobilität!

Und zwar noch vor allem anderen! Nehmen wir zum Beispiel die Bewegung „in die Knie gehen.“ Fehlt mir die Beweglichkeit im Fuß-, Knie- und Hüftgelenkt, dann werde ich nicht mit gerader Wirbelsäule in die Hocke gehen können. Bei der einhundertsten Wasserkiste fährt es mir dann in den Rücken, weil ich die Bewegung abgefälscht und damit meine Bewegungsapparat falsch belastet habe. Diagnose: Bandscheibenvorfall. Der wichtige Baustein „verletzungsfrei“ fehlte hier!

 

2. Trainiere Deine funktionelle Kraft und Stabilität!

Erst wer flexibel genug ist, kann seine Kraft in Bewegung übertragen. Ist mit dem Punkt 1 die Basis gelegt und wir können unsere Gelenke mit der vollen Amplitude bewegen, geht es an die Kraft und Stabilität. Es soll ja nicht beim Bleistift bleiben, den wir vom Boden aufheben, sondern jeder von uns würde gerne auch noch im hohen Alter die Wasserkiste stemmen können. Damit wir die Bewegung kontrolliert ausführen, ist noch der Faktor Stabilität wichtig. Insbesondere bei dem oben genannten Stolperer wird deutlich, dass ich den Ausfallschritt kontrolliert ausführen möchte und da kommt der Faktor Stabilität ins Spiel.

 

Warum mir diese beiden Punkte so wichtig sind, will ich nochmal an einem schönen Beispiel verdeutlichen, das jeder von euch kennt: Hans (ich nenne ihn einfach mal Hans), 35 Jahre alt, hat bis zu seinem 30. Lebensjahr aktiv Fußball gespielt. In den letzten 5 Jahren hat ihn die berufliche Karriere dazu gezwungen, seine sportlichen Aktivitäten aufzugeben. Für ein Hobbyturnier überreden ihn die alten Mitspieler, sich nochmal die Schuhe zu schnüren. Es kommt, wie es kommen muss und Hans verdreht sich im ersten Spiel das Knie – ohne gegnerische Einwirkung! Ein Klassiker, denn die meisten Verletzungen entstehen ohne das berühmte Foul.

 

Was ist passiert? Es fehlte die Basis, die ich oben beschrieben habe. Die Bewegung war nicht trainiert, sein Körper konnte sie nicht kontrolliert abrufen und so verletzte sich Hans beim Abstoppen nach einem kurzen Sprint zum Ball.

Die Bedeutung für unser Training im Rollkunstlauf

Gerade im Kinder- und Jugendalter muss darauf geachtet werden, dass eine breite Basis in den Bereichen Beweglichkeit, Mobilität, Kraft und Stabilität gelegt wird. Fehlt dieses Fundament und der Trainer verordnet zu schnell ein ausgiebiges sportartspezifisches Training, steigt zum einen die Verletzungsgefahr, zum anderen ist die Leistungsgrenze sehr schnell erreicht.

 

Am Beispiel der Sprünge im Kürlaufen lässt sich das gut verdeutlichen:

Die Basis wäre hier einbeinige Kraft für die Sprunghöhe, ein starker Rumpf, um beim Flug in der Achse zu bleiben und Stabilität im Fuß- und Kniegelenk, um die Landung sicher und vor allem beschwerdefrei zu kontrollieren. Ohne diese Fähigkeiten kommt es zu einem unsauberen Sprung mit erhöhtem Verletzungsrisiko. Da ich meine Kraft nicht zu 100% in Bewegung umsetzen kann, ist das Ende der Fahnenstange auch bald erreicht. Der Traum vom dreifachen Salchow wird ein Traum bleiben…

 

Mein Fazit: Auf jedem Leistungsniveau sollte ein Rollkunstläufer zusätzlich sein Fundament trainieren, um seine Leistung voll auszuschöpfen und möglichst verletzungsfrei auf den Rollen zu stehen.

 

 

Wenn ihr Fragen zu diesem Artikel habt, schreibt mir einfach einen Kommentar dazu. Wer von euch trainiert neben dem Rollkunstlauf noch zusätzlich? Vielleicht sogar eine weitere Sportart? Ich freue mich auf eure Kommentare! 

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Kommentare: 4
  • #1

    amina (Mittwoch, 28 Januar 2015 21:00)

    Ich finde es voll toll das es in deinem blog um rollkunstlsuf geht ich msch es auch allerdings habe ich erst mit 12 jahren angefangen glaubst fu ich kann nich erfolgreich werden bitte erlicge anzeort eanke

  • #2

    amina (Mittwoch, 28 Januar 2015 21:07)

    Ich meine ob ich noch erfolgreich werden kann ich bin jezt 13 dh ich mach den sport seit 1 jahren

  • #3

    Nathalie Heinz (Mittwoch, 28 Januar 2015 22:47)

    Hallo Amina. Es freut mich, dass dir mein Blog gefällt.
    Was heißt für dich erfolgreich? Das wäre die Frage, die mich interessieren würde. Ich selbst stand zwar schon mit 3 Jahren auf Rollschuhen und bin immer gelaufen und konnte schon die einfachen Sachen, aber richtig angefangen das als Leistungssport zu betreiben habe ich mit 9 Jahren. Damals hätte nie jemand gedacht, dass ich gut oder gar "erfolgreich" werde. Die Erfolge waren eine tolle Nebensache. Das wichtigste aber war und ist es heute noch, dass ich Rollkunstlaufen liebe und es für mich nix schöneres gibt. Sich zu verbessern und seine eigenen Ziele zu erreichen > das bedeutet für mich erfolgreich sein. Erfolg ist nicht alles im Leben (wenn das bedeutet, man muss Weltmeister werden), es soll Spaß machen und Freude bereiten.

  • #4

    amina (Sonntag, 15 Februar 2015 15:13)

    Danke fur deine antwort
    Ich wurde einfach gerne bei ein paar meisterschaften mitmavhen die nicht die vereinsmeisterschafzen sind
    Lg amina