Mit funktionellem Training hatten wir – zumindest theoretisch – ja das letzte Mal unsere Basis im Training gelegt: das Fundament aus Beweglichkeit, Mobilität, Kraft und Stabilität steht und lässt uns verletzungsfrei die Grundbewegungsmuster des Alltags durchführen.
Jetzt gehen wir weiter und schauen uns an, was Athletiktraining kann. Der Begriff Athlet kommt aus dem Griechischen/Lateinischen und bedeutet so viel wie Wettkämpfer, Sportler. Hier wird schon deutlich, dass es bei Athletiktraining um die Belange von Sportlern geht. Die Leistungsverbesserung steht jetzt im Vordergrund.
Basierend auf der Erkenntnis, dass grundlegende Bewegungsmuster in vielen Sportarten zu finden sind, werden im Athletiktraining folgende Bereiche trainiert: Laufen, Springen, Richtungswechsel, Tempowechsel und Abstoppbewegungen.
Es ist natürlich nicht sinnvoll, einfach alle Bewegungsmuster zu trainieren, sondern dem Training geht zunächst einmal eine Analyse voraus.
Die Sportartenanalyse
Ein guter Trainer analysiert die Sportart des Athleten, wobei eine Einteilung in die fünf oben genannten Kategorien hier nicht ausreichend ist. Die Untergliederung ist wesentlich feiner. Für unsere Sportart Rollkunstlauf wären das beispielsweise Rumpfstabilität, Arm-Bein-Koordination und Kniestabilität, um nur einige zu nennen. Nach und nach ergibt sich ein vollständiges Bild, welche Fertigkeiten die jeweilige Sportart vom Athleten abverlangt. Es dürfte auch klar sein, dass Kürlaufen andere Anforderungen an den Sportler wie Pflichtlaufen stellt.
Die Analyse des Sportlers
Aufgabe des Trainers ist es hierbei, die Leistungsfähigkeit des Sportlers zu analysieren. Stärken und Schwächen müssen ermittelt und festgehalten werden. Dafür benötigt man nicht unbedingt große Analysegeräte, bestimmte Übungen lassen für das geschulte Auge eines Trainers recht schnell die Defizite deutlich werden. Die Parameter für verschiedene Bereiche wie Kraft oder Beweglichkeit werden ermittelt und festgehalten.
Das Training
Nach der Datenerhebung geht es an die Trainingsplanung. Die Anforderungen der Sportart sind klar und die Bereiche, in denen der Sportler noch Steigerungspotential hat, ebenso. Durch gezieltes Training lassen sich damit die Defizite beheben, sei es zum Beispiel in der Sprungkraft oder der Stabilität.
Die Praxis im Rollkunstlauf
Große Vereine mit den entsprechenden finanziellen Mitteln haben die Wichtigkeit des Athletiktrainings erkannt und beschäftigen eigene Athletiktrainer. In unserer Sportart ist das nicht möglich, aber ein bisschen können wir in diesem Bereich trotzdem arbeiten.
In Hanau haben wir angefangen und versuchen einmal in der Woche die Athletik zu trainieren. Natürlich ist dies kein individuelles Training, weil dort Sportlerinnen mit unterschiedlichen Voraussetzungen, Stärken und Schwächen mitmachen. Ich gestalte die Übungen jedoch so, dass jede einzelne unterschiedlich intensiv durchgeführt werden kann und ich auf diese Weise jeder Sportlerin gerecht werde. Einige meiner Mädchen habe ich bereits einer individuellen Analyse unterzogen und sie bekommen bestimmte Übungen als Hausaufgabe auf.
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